15. Dezember 2014

New Zealand - New Experiences


Obwohl wir den geplanten Hike durch die Waitakere Ranges unglücklicherweise am zweiten Tag abbrechen mussten, da sich Flo das Knie verletzt hatte, bekamen wir dennoch erste Einblicke in die atemberaubende Landschaft Neuseelands.

Muriwai, Startpunkt
Seemöben-Kolonie



eine Sanddüne inmitten der Waitakere Ranges
Te Henga Dünenstrand

die Sanddüne, die man zuvor von oben sehen konnte
durch den Flussstrom...
...vorbei an der Sanddüne.
Sanddünenmuster nach einem Regenschauer


Statt der geplanten 77km haben wir also "nur" rund 20km geschafft.
Dass wir sodann spontan an einem relativ verlassenen See wildcampen mussten und dort den nächsten Tag verbringen haben, war definitiv eine schöne Entschädigung!







Viel interessanter für euch ist wohl allerdings -
Wie lautet unser Reiseplan B?

Nach vielen Überlegungen während der Zeit in Auckland wie wir unsere Reise in Neuseeland gestalten sollen,
sind wir letztlich zu dem Entschluss gekommen, das Reisen per se erst einmal auf Eis zu legen - grob ausgedrückt.
Jamie, ein lässiger Kerl in unserem Alter, hatte uns zuvor angeboten, uns in seinem eigenen Auto auf einen Roadtrip über der Nordinsel Neuseelands mitzunehmen.

Nebenbei gesagt besteht Neuseeland aus zwei Inseln, der Nord- und Südinsel, die durch eine Meeresenge namens "Cook Strait" voneinander getrennt werden.

Solche "travelmates" wie Jamie findet man relativ leicht über die vielen Backpacker-Foren in Facebook und, wenn man sich gut versteht bzw. ähnliche Reisepläne hat, könnte das sicherlich gut funktionnieren!
Diese Option schien eigentlich perfekt für uns, da wir uns kein eigenes Auto mehr kaufen, auch kein Auto für einen langen Zeitraum mieten (da dies leider oftmals sehr teuer ist) sowie individuell und günstig reisen möchten, d.h. möglichst abseits von Bus und Hostels.
Wieso also haben wir uns dagegen entschieden?
Dass wir in den letzten 8 Monaten den größten Teil unserer Zeit "on the road" verbracht haben, spielt hierbei eher eine Nebenrolle.
Vielmehr haben wir die Vorstellung davon, dass unserer Reise in Neuseeland auf seine eigene Art und Weise einzigartig sein soll und wir eine andere Reiseerfahrung machen möchten.

Außerdem haben wir ja gerade Weihnachtszeit. Oder in unserem Fall: Überhaupt-keine-Weihnachtszeit.
Und wie es die Gewohnheit so will möchte man während dieser Zeit trotzdem einfach ein etwas heimischeres Gefühl haben.
Ich glaube in den letzten Monaten unserer Reise hatte ich noch nie so viel Sehnsucht nach einem Zuhause, nach "dem Vertrauten" sowie nach unseren Familien und Freunden wie in letzter Zeit.
Ihr könnt euch vielleicht ausmalen, wie komisch es sich manchmal anfühlen muss -
wieder in einem noch relativ fremden Land, im Sommer, ohne ein wirkliches Zuhause, komplett ohne Weihnachtsstimmung, ohne Familie, Freunde und ohne zumindest irgendetwas vertrautes für diese Zeit.
Ich bin einmal mehr froh, Flo an meiner Seite zu haben.
Vielleicht gibt es einige unter euch, die sich wünschten mit uns zu tauschen - raus aus der Kälte Deutschlands rein in den Sommer und an die wunderbaren Orte eines unfassbar schönen Landes.
Ich für meinen Teil hätte zur Abwechslung gerne wieder einmal eingefrohrene Zehen und Finger, einen Glühwein mit meinen Liebsten auf einem Weihnachtsmarkt, um warm zu werden, weihnachtlich geschmückte Innenstädte und Plätzchen so weit das Auge reicht!

Aus all diesen Gründen haben wir uns also vor knapp zwei Wochen dazu entschieden im "Mahimahi Cottage" an der Bay of Islands im Northland zu wwoofen.






















Das Northland markiert übrigens den nördlichen Teil der Nordinsel Neuseelands,damit ihr eine gewisse Vorstellung davon bekommt...

Denjenigen unter euch, denen "wwoofing" noch kein Begriff ist, möchte ich dies kurz erklären.
"Wwoof" an sich ist eine Abkürzung und steht für "willing workers on organic farms".
Hierbei handelt es sich um Hosts einer weltweiten Gemeinschaft, die Backpacker bei sich zuhause aufnehmen, während diese rund 4-5 Stunden pro Tag unentgeltlich arbeiten - im Austausch für Unterkunft sowie Lebensmittel.
Die anstehenden Arbeiten variieren von Host zu Host, meistens jedoch handelt es sich um Gartenarbeit, Fruitpicking, Holzarbeiten, kleinere Bauprojekte, Tierversorgung sowie andere im Haus anstehende Arbeiten auf deren (hier in NZ tatsächlich oftmals biologisch oder biodynamisch geführten) - ich nenne es jetzt mal - Farmen.
Bei der Idee des wwoofing geht es eigentlich um den kulturellen Austausch zwischen Landesleuten und Reisenden (im besten Fall) in einem gewissen familiären Kontext, aber auch um den Austausch/ die Aneignung von Wissen was die (biologische) Landwirtschaft betrifft.

Schon in Australien, nach dem Housesitting und der Arbeit mit den Tieren in Redlynch, haben wir beide mit dem Gedanken gespielt, auf einer Farm zu arbeiten.
Da wir dort aber praktisch jeden Tag eine kostenlose Unterkunft hatten und uns daher auf bezahlte Jobangebote konzentrieren wollten, kam dies bisher nicht wirklich in Frage.

Jedenfalls ist es auch im Nachhinein betrachtet definitiv die richtige Entscheidung gewesen, uns zurzeit erst einmal auf die Erfahrung wwoofing zu konzentrieren.
Und mit Graeme, unserem wwoofing-Host, haben wir es auch wirklich nicht schlecht getroffen.
Nicht nur, dass wir uns in seinem Haus von Anfang an wirklich wie Zuhause fühlen durften und auch tun,
Graeme selbst versucht sein Bestes, um uns seine Dankbarkeit für unsere Arbeit auszudrücken.
Alles in allem geht es uns hier sehr gut, wir haben interessante Gespräche und viel Spaß - auch seitdem Max, ein anderer wwoofer, hier ist!
Da Graeme Vegetarier ist, gibt es seither auch ausnahmslos vegetarische Gerichte - was mir und Flo nichts ausmacht, da wir in den letzten Monaten sowieso kaum Fleisch gegessen haben (wenn wir nicht gerade einen Kühlschrank hatten) und man so auch neue interessante Rezepte kennenlernt!
Die Arbeiten, die wir hier fast täglich verrichten, sind auch nicht allzu hart.
Neben Unkraut jäten, den Garten wässern sowie Setzlinge einplanzen war unser Hauptprojekt während unseres Aufenthalts bei Graeme einen Bambuszaun als Windschutz für seinen Garten zu bauen.
Hier einige wenige Einblicke in unseren Arbeitsalltag...





mit Max

Ich muss gestehen, während des Bambusschneidens empfand ich die Arbeit als sehr anstrengend für Frauen - dennoch war es eine wirklich coole Erfahrung einmal mit Bambus zu arbeiten!
Und letztlich macht es einen selbst wirklich stolz, etwas selbst "erschaffen" bzw. etwas Neues gelernt zu haben.
Allerdings kann ich von meinem jetzigen Standpunkt aus sagen, dass ich mir vorgestellt hatte Wwoofer und Host würden die anstehenden Arbeiten öfter zusammen verrichten...
Manchmal fühlt man sich nämlich wirklich "nur" wie eine Arbeitskraft, wenn man eine Arbeit zugeteilt bekommt und diese dann alleine verrichtet.
Ich bin schon darauf gespannt, wie das bei anderen Hosts abläuft!

Nach getaner Arbeit kommt dann auch bekanntlich das Vergnügen!
In unserem Fall also das Northland zu erkunden und die Seele etwas baumeln zu lassen...


Native Bushland rund um Graemes Haus mit einigen Tracks.
Hier konnten wir "glowworms" sehen.




Matauri Bay und Blick auf die Bay of Islands






Paihia




Rawene an der Westküste




Puketi Kauri Forest

Hier konnten wir die berühmten neuseeländischen Kauribäume bestaunen,
die es schon vor 150 Mio. Jahren gab.


Und zuletzt noch ein paar Impressionen zum Northland im Allgemeinen.







Im Bus auf dem Weg zu Graemes Haus




Am Mittwoch heißt es dann jedoch Ade "Mahimahi Cottage".
Denn wir begeben uns zu einem neuen wwoofing-host in Whangarei, ebenfalls im Northland, wo wir wahrscheinlich einige Tage bleiben werden.
Was uns dort erwartet, werde ich euch hoffentlich bald in einem neuen Blogeintrag berichten können!

Euch allen, meine Lieben, wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit - genießt sie, im Kreise eurer Lieben :)
Hat es eigentlich schon geschneit in Deutschland? Ich vermisse Schnee...obwohl es den in Bamberg ja auch nur spärlich gibt!

Wir denken jedenfalls an euch und schicken euch einen lieben Gruß!

Eure PP

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