26. Januar 2015

Goodbye New Zealand, it was a pleasure!


Warten auf den Abflug aus Christchurch.
Eine unglaublich vielseitige und abenteuerliche Reise in drei Ländern neigt sich mit dem heutigen Tage endgültig ihrem Ende zu.
Mehr als einmal habe ich in den letzten Tagen gehört, dass diese Vorstellung surreal erscheint.
Und ich persönlich empfinde in diesem Augenblick genauso - kann ich es doch wirklich kaum glauben,
dass wir in ungefähr 34 Stunden in einem verschneiten und kalten Deutschland ankommen sollen, wo ich doch eben nochmal Sonnencreme aufgetragen habe.
Vom neuseeländischen Hochsommer in den kalten deutschen Winter - so beendet man eine abwechslungsreiche Reise, eine Punktlandung!
Und sogar ich habe es doch tatsächlich in 9 Monaten fast unentwegten Sommers geschafft zumindest mit einer leichten Bräune nach Hause zu fliegen. Dennoch haben wir uns äußerlich nicht wirklich verändert, Flo sieht vielleicht etwas wilder aus als zu Beginn der Reise.
Welch ein verrücktes Gefühl nach Hause zu fliegen!
"Home is where your heart is" heißt es und ich weiß, dass ein Teil meines Herzens immer in Bamberg sowie bei unseren Familien und Freunden ist und somit auch in den letzten 9 Monaten war.
Daher bin ich im Augenblick wirklich schon sehr aufgeregt bald wieder in Deutschland zu sein und all unsere Lieben wiederzusehen, früher oder notgedrungen etwas später. Ich freue mich schon, wenn wir im Februar endlich alle wieder zusammen bei euch sind, Elke und Hermann!
Und dennoch ist da auch dieses andere Gefühl.
Die Reise war - ich kann es wirklich kaum mehr mit Worten beschreiben - eine wenn nicht die tollste Zeit meines bisherigen Lebens!
Das Vagabundenleben und "on the road" - Sein ist mir in den letzten Monaten so vertraut geworden,
dass ich es trotz zeitweiliger Unannehmlichkeiten definitiv vermissen werde, die fast unbegrenzte Freiheit eines jeden einzelnen Tages und die Spontaneität.
Das "normale" häusliche Leben, die Rückkehr ins Studium, das Deutschsprechen im Alltag - all das wird sicherlich ein kleiner Kulturschock für uns sein.
Aber man soll ja bekanntlich sowieso aufhören, wenn es am Schönsten ist!
Genau das tun wir also und beginnen einen neuen Lebensabschnitt, der definitiv genauso schön werden wird, wenn auch auf andere Weise.
Darüber hinaus sind die nächsten Abenteuer nicht weit - bei den vielen tollen Menschen, die wir kennenlernen durften (und die wir natürlich auch einmal wiedersehen möchten) sowie einer großen Reiselust, die in meinen Augen während der vergangenen Monate noch unbändiger geworden ist!

Ich denke, dass Linus und Caro - unsere Lieblingsschweden - sicher besonders gespannt auf Bilder und Berichterstattungen der letzten beiden Wochen sind und ich hoffe ihr auch?!
Denn langweilig war es definitiv nicht!
In unserem Mietwagen, "Corona the First" genannt,  haben wir in den uns verbleibenden beiden Wochen nämlich noch rund 2300km auf der Südinsel Neuseelands zurückgelegt.

Von Christchurch aus ging es zuerst auf dem Arthur's Pass über die Alpenkette der Südinsel Richtung Westküste, wo wilder Regenwald und Gletscher sowie das Tasmanische Meer schon auf uns warteten.
Dies sollte in den letzten beiden Wochen nicht das einzige Mal bleiben, an dem wir die wunderbare Alpenkette Neuseelands überqueren, und dennoch ist das erste Erlebnis doch immer am Schönsten!
Hier wurde einem nämlich alles geboten, was das Herz eines Naturliebhabers begehrt, atemberaubende Campingplätze mit inbegriffen...


Lake Pearson




Der Kea, ein einheimischer Papagei

Viele dieser Campingplätze waren kostenlos und doch wurde es gerade auf der Südinsel Neuseelands mit der Zeit immer schwieriger, diese kostenlosen Campingplätze ausfindig zu machen.
Daher haben wir letztlich auch das ein oder andere Mal für einen Campingplatz bezahlt, was man sich bei einem absehbaren Ende einer langen Reise definitiv gönnen kann!
Camping mit einem Zelt ist unserer Erfahrung nach einfach schwieriger zu managen als camping im Auto.
Die Campingplätze in Neuseeland sind allerdings wirklich meistens super unterhalten und jeden $ wert - im Durchschnitt rund 6$ pro Nacht pro Person.

Obwohl uns die Westküste ziemlich rau erschien im Gegensatz zu anderen Küstengebieten Neuseelands, hatten wir dennoch relativ gutes Wetter und konnten die Bergketten und Gletscher zeitweise gut erkennen.
Gletscher zu sehen, war vor allem für mich ein tolles Erlebnis, da ich diese zuvor noch nie gesehen hatte!
In Neuseeland sind die Gletscher auch deshalb sehr einzigartig, weil sie sich so nah am Meer befinden und von Regenwald umgeben sind.

Auf dem Weg zum Franz-Josef Gletscher

Franz-Josef Gletscher, vom Regenwald umgeben...

Gillespies Beach, Campingplatz


Ganz in der Nähe von Gillespies Beach befand sich der Matheson See, in dem sich bei guten Wetterverhältnissen die Bergketten um Mount Cook im Wasser spiegeln.
Da es bei unserer ersten Ankunft leider sehr wolkenverhangen und die Bergkette deshalb nicht wirklich gut zu erkennen war, sind wir auf dem Rückweg vom Campingplatz einfach nochmal hingefahren und hatten prompt Glück!

Lake Matheson

Native Bush, wilde Westküste

Nach einigen Tagen an der Küste sagten wir dem Meer wieder Ade und kreuzten die Alpenkette ein zweites Mal auf dem Haast-Pass.
Dahinter wartete sodann ein ganz anderes Neuseeland auf uns.
Bei Queenstown, das vermeintlich zu den schönsten Städten der Welt zählt, und den südlichen Seen ("Southern Lakes"), dem Wanaka, Hawea sowie Wakatipu Lake, wich der wilde Native Bush sodann einer relativ offenen, bergigen und weitgehend trockneten Umgebung.

Campingplatz am Lake Wanaka

Lake Hawea

Lake Wakatipu


Lake Wakatipu, Blick auf Queenstown (links) und die Remarkables (mitte)



Blick von den Remarkables




Obwohl diese Gegend offensichtlich seinen Reiz hat, wie ihr sicherlich anhand der Bildern nachvollziehen könnt,
haben wir dort nicht allzu lange verweilt - im Gegensatz zu den meisten anderen Reisenden - da gerade die Gegenden um Wanaka und Queenstown sehr touristisch und hektisch sind.

Dem sind wir also alsbald dadurch entkommen, dass wir uns auf den Weg ins berühmte neuseeländische Fjordland gemacht haben, wo wir netterweise sogleich von sehr wechselhaftem Wetter und einigen Regenstunden empfangen wurden.
Das Fjordland ganz im Süden Neuseelands mit seinen saftgrünen urwaldartigen Berglandschaften war vor allem in den wenigen sonnigen Augenblicken eine Augenweide!









Nachts wurde es dort im Zelt des Öfteren jedoch so kalt, dass wir beide jeweils zwei Schlafsäcke gebraucht haben, um nicht zu frieren!
Zum Glück hatten Caro und Linus uns ihre beiden Schlafsäcke überlassen, sodass wir auch in den kältesten Nächten bestens ausgestattet waren.
Da Neuseeland außerdem allgemein nur spärlich mit öffentlichen Duschen ausgestattet ist und wir uns der Einfachheit halber während des Autoreisens meistens dafür entschieden haben in einem See "zu baden", war dies in den unter 10 Grad kalten Gewässern des Fjordlands schon eine große Überwindung. Eine öffentliche Dusche ist dem also definitiv vorzuziehen, sofern die Möglichkeit besteht!
Zu lange sollte man daher nicht im Wasser bleiben, um den Körper vor Unterkühlung zu schützen. Flo war leider einmal etwas unterkühlt nach dem etwas zu ausgedehnten Planschen im See, was mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt hatte.
Eine Stunde lang saß er mit laufender Heizung und zwei Schlafsäcken bedeckt im Auto, während ich ihn so gut es ging warm gerubbelt habe - und alles war wieder im Reinen!

Lange sind wir im Fjordland aufgrund dieser nicht ganz so angenehmen Klimalage letztlich nicht geblieben und waren bald wieder on the road, an der Ostküste Neuseelands entlang.
In den Catlins, so nennt sich der südliche Küstenabschnit an der Ostküste, war es dann auch wieder angenehm warm und sommerlich - bestens geeignet für ein paar letzte entspannte Tage am Meer!
Ein besonders schönes Erlebnis hatten wir an der Porpoise Bay bzw. Curio Bay.
Diese zwei Buchten grenzen direkt aneinander und bergen ein unglaublich tolles "Geheimnis":
In der Porpoise Bay lebt eine besonders seltene Delfinart, die Hector Dolphins, direkt in der Bucht!
Angeblich kann man an keinem anderen Ort der Welt Delphine so nah am Strand beobachten. Wenn man im Meer badete, konnte man den Delfinen wohl kaum näher kommen - wir haben sie im Wasser schwimmen, herumtollen und sogar aus dem Wasser herausspringen sehen!
Das war ein wirklich einmaliges und unfassbares Erlebnis für uns, da wir Delfine bisher nur einmal in Australien gesehen hatten und auch "nur" deren Rückenflossen.
In der Curio Bay hingegen konnten wir am selben Tag bei Sonnenuntergang die seltenen Yellow-eyed Pinguine aus dem Wasser watscheln sehen - unglaublich oder?!
Glücklicherweise konnten wir ein Fernglas von anderen Backpackern ausleihen, um die Süßen einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Kaum zu glauben, dass diese beiden Buchten so ein spektakuläres Angebot an Lebewesen bieten und das kostenlos, einfach so, Tag ein Tag aus!

Porpoise Bay

170 Mio. Jahre alte im Meer versteinerte Bäume

Curio Bay

Einmal mehr also hat sich unsere Geduld bezahlt gemacht und wir dürfen ein weiteres tolles natürliches Tiererlebnis zu unseren Erfahrungen zählen!

Die Tage in den Catlins vergingen schnell und wir kamen letztlich vorbei an DER Studentenstadt Neuseelands, Dunedin, mit einem sehr beeindruckenden Universitätsgelände sowie einem Wohnviertel allein aus Studentenwohnungen bestehend.
Obwohl man vermuten möchte, dass dort die Post abgeht, war die Stadt wie ausgestorben.
Lag wohl daran, dass gerade Semesterferien waren - der Klassiker! 

die verschiedenen Fakultäten

die Studierendenkanzlei
in Dunedin

Bevor es allerdings am Sonntag zurück nach Christchurch ging, wo wir die letzte Nacht vor dem Abflug nochmal bei Craig und Peter couchsurfen durften, sollten wir noch zwei unvergessliche abschließende Campingabende bei den Seen am schneebedeckten Mount Cook verleben...

Lake Pukaki mit...
Mount Cook im Hintergrund.


Der kleine Umweg ins Inland war es allemal wert, zumal das umliegende Gebiet eines von nur 5 "Dark Sky Reserves" auf der Welt birgt -
neben unvergleichlichen Ausblicken auf den auch im tiefsten Sommer schneebedeckten Mount Cook während des Tages erlebt man nämlich nach Einbruch der Dunkelheit ein wahres natürliches Planetarium!


Der untergehende Mond, bevor es ganz dunkel wurde...

So viele Sterne hatten wir zuletzt während unserer Zeit im Outback Australiens erlebt.
In meinen Augen ist dies ein wahres Wunder der Natur, dass es noch einige wenige Orte auf der Welt gibt, die derart unberührt von jeglicher Zivilisation und Industrie sind und nachts einen wahrlich uneingeschränkten Blick auf den Sternenhimmel bieten!


Lake Tekapo sowie Lake Pukaki verdanken ihre außergewöhnliche blaue Farbe
 Partikeln im Wasser

ein letztes Mal kochen mit dem Campingkocher

Lake Tekapo

ein letztes Mal "on the road", Mount Cook

Wie ihr seht dürften wir abschließend noch zwei tolle Wochen in Neuseeland verleben, ein entspannter und zugleich aufregender Abschluss unserer wunderbaren Reise!
Und nun sitzen wir bereits im Flugzeug nach Melbourne und hatten beim Abflug während des Sonnenuntergangs nochmals einen faszinierenden Ausblick über Neuseeland -
dem Land, dem wir heute vielleicht für immer Ade gesagt haben!

Dies hier ist also mein vorerst letzter Eintrag aus dem Ausland, was ich wirklich schade finde, da ich immer gerne und mit viel Hingabe Blog für euch geschrieben habe.
Danke an all diejenigen, die meinen Blog immer so akribisch verfolgt, Kommentare, Gästebucheinträge geschrieben oder mir persönliches Feedback gegeben haben -
das war Balsam für meine Arbeit!
Danke, dass es euch gibt und ihr uns während unserer Reise stets begleitet habt <3
Das ist doch letztlich das, was zählt!
Aber ein Dankeschön natürlich auch all den stillen Lesern und Leserinnen.
Durch euch alle lebt der Blog :)
Ein besonderer Dank vielleicht noch an Cicci, die damals das Wort "Perzlperle" erfunden hat.

All diejenigen, die nun vielleicht auch auf den Geschmack gekommen sind - ihr könnt uns jederzeit alles mögliche fragen
in Bezug auf Reisevorbereitungen, Reiseplanung sowie so manches Fazit über Erfahrungen, die wir während unserer Reise gemacht haben - und all diese Dinge.
Am Besten guckt ihr nämlich nicht nur unsere Bilder an sondern fahrt selbst zu all den tollen Orten auf der Welt.

Abschließend nochmals eine letzte Umarmung aus dem Ausland von uns a euch -
wir können es kaum erwarten wieder deutschen Boden unter den Füßen zu erlangen!


Bis ganz bald, wo auch immer -
machts gut ihr Lieben,


eure zufriedene Perzlperle



E N D E



9. Januar 2015

Ein neues Jahr und gemischte Gefühle


Wie ihr wisst, sind wir am Abend des 30. Dezember mit der Fähre auf die Südinsel Neuseelands übergesetzt, gerade rechtzeitig für Silvester.
Nachdem der 31. Dezember ziemlich regnerisch begonnen hatte,
was unsere Abendplanung und letztlich auch die allgemeine Stimmung nicht gerade vorangebracht hat,
wurde das Wetter gegen Abend doch tatsächlich besser und die Regenwolken am Himmel über dem wunderschönen Campingplatz an der Ruby Bay im Norden der Südinsel, den wir uns extra für die Tage um Silvester ausgesucht hatten, wichen einem überraschend klaren und sonnigen Abendhimmel.
Carolines Worten zufolge war es "meant to be".
Schien fast so :)
Apropos, dies war für uns der erste Übernachtungsplatz in nun fast 9 Monaten, für den wir etwas bezahlt haben.
Aber man gönnt sich ja sonst nichts und Silvester ist schließlich ein besonderer Anlass!
Letztlich haben wir den Silvesterabend also genau so verbracht, wie die Leute hier es üblicherweise machen:
An einem schönen Strand, mit einem leckeren Barbecue und einem Lagerfeuer direkt am rauschenden Meer...
In Deutschland und Schweden ist etwas derartiges ja fast undenkbar zu dieser Jahreszeit, also einmal mehr eine neue Erfahrung für uns.
Und auch in diesem Jahr, obgleich das Budget etwas begrenzter ist, haben wir uns nicht lumpen lassen und ein leckeres Festessen gezaubert!
In bester schwedischer Gesellschaft haben wir Lamm vom Grill (typisch neuseeländisch!), gegrilltes Gemüse, Kartoffeln, selbstgemachtes Tzaziki, Salat und leckeres regionales Craft-Bier genossen.

Sonnenuntergang an Silvester und Blick auf die Hügelkette um Nelson.
Nachts konnte man die Beleuchtung der Stadt am Horizont erkennen, was wunderschön war!




An diesem Abend haben wir auch eine andere Deutsche namens Daniela kennengelernt, die ein Auslandssemester in Auckland absolviert hat.
Warum ich euch das erzähle?
Ihr Vater Toni ist extra nach Neuseeland gereist, um zusammen mit ihr die Feiertage zu verbringen und die beiden haben sich auf dem simplen Holzgrill des Campingplatzes aus gegebenem Anlass ein 3-gänge Menü gezaubert!
Ich fand das so beeindruckend und einzigartig, dass ich in diesem Augenblick doch auch ein bisschen Heimweh verspürt habe, obwohl ich Silvester normalerweise nicht mit meinem Papa bzw. meiner Familie zusammen verbringe...
Umso mehr habe ich mich allerdings für Daniela und Toni gefreut, zwei Menschen so glücklich zu sehen!

Silvester in einem anderen Land zu verbringen, irgendwo im Nirgendwo (wenn man es mal so auf der Landkarte betrachtet) das neue Jahr zu beginnen, war schon ein verrücktes Erlebnis.
Vor allem wenn ich so an das ganze letzte Jahr zurückdenke, das im Grunde genommen aus dem Abschluss des Bachelor-Studiums, dem Abschied von nahezu allem und unserer großen Reise ans andere Ende der Welt bestanden hat...
Für mich war es ein unglaubliches Jahr, voller Stolz über den erworbenen Bachelor-Titel, voller gemischter Gefühle beim Abschied von unseren Lieben und unserer Heimat Bamberg,
voller Aufregung, Abenteuer, großzügigen Menschen und verschiedenen Erfahrungen, ob schön oder traurig, während unserer Reise in drei Ländern!
Als 2014 zu Ende ging ist mir einfach bewusst geworden, wie unfassbar froh und dankbar darüber bin, diesen Schritt im letzten Jahr gewagt und meinen persönlichen Horizont in vielerlei Hinsicht bereichert zu haben!
Genauso schön im Hinblick auf 2015 war es aber dennoch zu wissen, dass man (bald) wieder nach Hause zurückkommen würde zu Familien und Freunden, wieder Zeit mit diesen Menschen verbringen zu können und in ein "normales" (?!) Leben zurückzukehren!
Vor allem als ich kurz nach Silvester erfahren hatte, dass mein Papa aufgrund eines Herzinfarktes im Krankenhaus war,
war die Sehnsucht nach Hause zu kommen größer denn je...
Für mich persönlich waren also die ersten Tage des neuen Jahres verständlicherweise schwierig.
Weit weg von den Geschehnissen zuhause ohne wirklich Kontakt nach Hause aufnehmen zu können, "on the road" mit Flo, Linus und Caroline, die versucht haben für mich da zu sein, denen ich im Gegenzug jedoch die Reise nicht verderben wollte...
So hab ich versucht, das Beste aus den Tagen nach Silvester zu machen und die verbleibende Zeit mit Linus und Caroline so gut es ging zu genießen!

Im Abel Tasman National Park, im Norden der Südinsel, machten wir uns nach Neujahr auf zu einem insgesamt 26km langen Day-Hike durch subtropischen Regenwald und vorbei an traumhaften Buchten, die Hügelkette am Horizont immer im Blickfeld.
Neuseelands wunderschöne Landschaft erkundet man eben doch am besten zu Fuß bei einem so großen Angebot an guten tracks...







Anchorage Bay (rechts), End- bzw. Umkehrpunkt des Day-Hikes








Motueka, Ausgangs- bzw. Endpunkt










Totaranui Bay,
dort haben wir den Tag nach dem Hike verbracht, da man diese Bay mit dem Auto erreichen konnte





An diesen Traumstränden kann man ganz gut entspannen und den Kopf frei bekommen.
Da allerdings gerade Hauptsaison für Touristen und zudem Schulferien sind, waren die Strände nicht so menschenleer wie wir es von Australien oftmals gewohnt waren!
Die Abende haben wir an einem herrlichen Campinplatz in den Takaka Hills verbracht...

















Auf den Weg zur Ostküste der Südinsel sind wir am Nelson Lakes National Park vorbeigefahren, perfekt für eine ausgedehnte Mittagspause.




schwimmen mit Aalen

Die Region Nelson ist wirklich traumhaft schön, so macht ein Roadtrip Spaß!

Schafe, Schafe und nochmals Schafe!

In Richtung Ostküste veränderte sich die Landschaft drastisch zu einem braunen, kargen und zunehmen von Weingebieten dominierten Umland...






 ...und der Trip entlang des Pazifik an der Ostküste ließ sogar Blicke auf wildlebende Seehunde zu.



An diesem Abschnitt der Küste haben sich bestimmt 100 wildlebende Seehunde, ganz große sowie ganz kleine, gesonnt. Das war so ein schönes Erlebnis, da ich bisher nur kranke bzw. verletzte Seehunde in der Seehundstation Friedrichskoog gesehen hatte, die im Meer nicht mehr überleben können.

In Kaikoura angekommen haben wir diesen schönen 10km track entdeckt.
Während man zur Rechten erste Blicke auf die berühmte Alpenkette der Südinsel erhaschen konnte, 
hatte man gleichzeitig den Blick aufs Meer - einzigartig!














erster Blick auf die Alpenkette der Südinsel





In der Nähe von Kaikoura haben wir letztlich diese Perle entdeckt, einen wunderschönen Freedom-Campingplatz.
An diesem Platz sind wir dann wieder zwei Tage geblieben, denn so macht camping definitiv Spaß!
Hier wieder einmal einige Einblicke für euch in unser alltägliches Camping-Leben...








In Christchurch angekommen hieß es letztlich Abschied nehmen von Linus und Caroline sowie einer tollen gemeinsamen Reisezeit! Als die beiden uns am Morgen des 7. bei unserem Couchsurfing Host in Christchurch abgesetzt hatten, war das irgendwie ein komisches Gefühl. Fast zwei Wochen sind wir immerhin zusammen über Nord- und Südinsel gereist und als deren Reise zu Ende ging, fühlte es sich auch irgendwie wie ein kleines Ende für uns an!

Christchurch an sich machte einen deprimierenden Eindruck auf uns.
Durch ein verheerendes Erdbeben im Jahre 2011 wurden die Stadt und seine Bewohner schwer in Mitleidenschaft gezogen. Rund 180 Menschen kamen ums Leben und viele der historischen Gebäude wurden endgültig zerstört. Noch heute, vier Jahre später, kann man den erheblichen Schaden, den die einstige Katastrophe im Hinblick auf die Lebensqualität der Stadt verursacht hat, deutlich nachvollziehen... 
Unten abgebildet ist die Christchurch Cathedral am Cathedral Square, die einst den Mittelpunkt der Stadt bildete, heute jedoch aufgrund mangelnden Budgets immernoch auf ihre Restauration wartet.


Auch wenn dies im Grunde genommen ein trauriger Anblick war, ist es dennoch spannend mit dieser Naturkatastrophe bzw. den Folgen hautnah in Kontakt gekommen zu sein, da man so etwas sonst ja normalerweise nur aus den Nachrichten kennt.
Mit bunten Giraffenstatuen (schien das Wahrzeichen der Stadt zu sein), Graffittis und anderen Kleinigkeiten versucht die Stadt allerdings, nach und nach wieder etwas Charme und Lebensqualität zu vermitteln - was ich ziemlich niedlich fand!
Während eines Spaziergangs am Pier haben wir dann auch diesen Kumpel hier erblickt, einen Albatross.
Hier in Neuseeland gibt es ja nicht so ein wildes Tierreich wie beispielsweise in Australien, da freut man sich umso mehr über jedes einzelne Lebewesen :)



Nun bleiben uns also noch rund 2 1/2 Wochen in Neuseeland.
Meine Gedanken kreisen in den letzten Wochen wirklich schon sehr stark um die Rückkehr nach Deutschland, die Zeit vergeht so schnell.
Was ich sicher weiß ist, dass ich mich schon wahnsinnig auf das Wiedersehen mit unseren Familien und Freunden freue, einige Pläne wurden sogar schon geschmiedet, was wirklich ein komisches Gefühl war - nach 9 Monaten wieder ein Treffen mit Familie oder Freunden planen zu können!
Andererseits frage ich mich dann manchmal, wie es sein wird wieder in das gewohnte Leben zurückzukehren...

Seit Mittwoch befinden wir uns bei Peter und Craig in Christchurch, unser erstes couchsurfing in Neuseeland.
Für die verbleibenden Wochen haben wir nun einen Mietwagen von "Omega" für rund 500 Euro gebucht, was ein Preis-Leistungs-technisch recht vernünftiges Angebot war.
Ein Mietwagen ist nämlich wahrhaftig nicht die beste Option,wenn man low budget reisen möchte, aber da wir bisher in Neuseeland aufgrund der vielen glücklichen Zufälle fast umsonst reisen konnten, dürfen wir uns das zum Ende unserer Reise gönnen.
Außerdem gibt es noch einige interessante Orte auf der Südinsel, die wir uns nicht entgehen lassen möchten.
Heute gehts also los, genauer gesagt holen wir den Mietwagen in einer halben Stunde am Flughafen ab - ich freu mich schon sehr auf die letzten Wochen "on the road", in Freiheit!
Davon dann aber mehr in meinem nächsten und dann wohl erst einmal letzten Blogeintrag aus Neuseeland, wenn wir am 25. Januar - einen Tag vorm Abflug - noch einmal für eine Nacht hierher zurückkommen...
Euch die besten Tage ihr Lieben,
ich zähle die Tage, bis ich euch wiedersehe :)

Eure Perzlperle