25. Juli 2014

All the way up to the tropical north

Meine lieben Blogleser und -leserinnen,

nun hat sich eine Weile nichts getan in meinem Blog und der bisher letzte Eintrag ist vor nunmehr fast einem Monat entstanden...
Dies liegt allerdings nicht an meiner mangelnden Lust am Schreiben, sondern an der Tatsache, dass es in den letzten Wochen ziemlich schwierig geworden ist freies WLAN auf dem PC zu bekommen.
Die hiesigen Bibliotheken beispielsweise erheben eine Gebühr für den Internetzugang und der bisher einzige öffentliche Ort, der uns freies WLAN anbietet - der öffentliche Badepool in Cairns - bot bisher leider ebenfalls nur eine suboptimale Gelegenheit für uns dar...
Augenblicklich befinden wir uns im Haus einer sehr netten australischen Familie - David und Danielle mit den Kinder Hudson, Jordan und Maddison -, die wir kürzlich kennengelernt haben... doch davon mehr im Verlauf meines nächsten Eintrags, der definitiv schon in den nächsten Tagen folgen wird :)

Im letzten Monat ist hier in Down Under einiges passiert.
Nach unserer genialen Zeit in Airlie Beach haben wir nicht nur unseren Weg zu dem von uns vor der Reise geplanten nördlichsten Punkt an der Ostküste, nämlich Cairns, fortgesetzt und dabei einen weiteren faszinierenden Abschnitt der australischen Ostküste hinter uns gelassen,
sondern auch nachdenkliche Augenblicke während des Reisens erfahren, einen Job gefunden und ein weiteres einzigartiges Highlight zu unserer to do Liste hinzugefügt, von dem ich euch allerdings erst im nächsten Eintrag berichten werde...


Unser erster Halt war Bowen, eine eher klassische australische Küstenstadt, breite Straßen und typische Architektur des 19. Jahrhunderts, jedoch mit spektakulärer Aussicht vom Flagstaff Hill.




Da wir aufgrund des stetig heißen Wetters definitiv Lust zum Baden hatten, haben wir uns einfach mal auf die Suche nach einem möglicherweise geeigneten Schnorchelspot begeben 
und wurden prompt mit Korallen, Fischen, Seeigeln sowie einem Stachelrochen belohnt, und alles direkt vom Festland aus...!


Viele endlose Zuckerrohrfelder später - ihr glaubt nicht wie viele dieser Felder wir auf unserem Weg nach Cairns noch sehen sollten, ein wahres Meer aus Zuckerrohr - erhebt sich der Castle Hill inmitten von Townsville
und bietet bei Sonnenuntergang einen spektakulären Ausblick auf die Stadt und seine vorgelagerte Insel "Magnetic Island"...



Magnetic Island


Im Durchschnitt gibt es in Townsville 320 sonnige Tage im Jahr - wär das was für Deutschland?! ;)

Magnetic Island mit einer der höchsten Konzentrationen an wildlebenden Koalas in ganz Australien war selbstverstädlich einen Trip wert!
Nachdem wir uns also ein 15$ Zelt der Marke "wirklich nur das Nötigste" gekauft hatten, konnte es für unschlagbare 18$ pro Person (zum Studententarif!) via Autofähre "Fantasea" auch schon losgehen!

Florence Bay, zu diesem Zeitpunkt war es noch ein laanger Weg dorthin...

"Forts Way", Ausblick vom höchsten Punkt über die Insel



Der Forts Way hatte allerdings nicht nur landschaftliche Höhepunkte sondern auch einen sehr bewegenden geschichtlichen Hintergrund zu bieten: Während des 2. Weltkrieges befand sich hier eine Militärbasis, deren Überreste noch heute bestehen und deren Geschichte dort erzählt wird.


Arthur Bay
Radical Bay







Insgesamt haben wir also drei Tage und zwei Nächte auf "Maggie" verbracht, gecampt, einzigartige Schnorchelorte entdeckt, unzählige Strände wie aus dem Bilderbuch gesehen und insgesamt wohl 30 km faszinierenden Wanderweges zurückgelegt, um wenigstens einen Koala zu sehen!


Balding Bay (ein Nudistenstrand - zum Glück waren wir alleine dort :D ), unser Nachtlager am zweiten Abend,
da diese Bucht ca. eine Stunde von der Zivilisation entfernt war -
ein sicherer Ort für Wildcamping ;)
 



Horseshoe Bay

Der dritte Tag und schmerzende Beine ;) 

Allerdings haben wir nicht einen einzigen Koala zu Gesicht bekommen...dafür allerdings einen steifen Hals!
Offiziell müssen wir uns nun also eingestehen: Ihr habt gewonnen, Koalas! Lasst es euch weiterhin gutgehen irgendwo im Verborgenen ;)

Dafür haben wir diese niedlichen Inselbewohner gesehen:

Ein Rockwallabie




















Nachdem wir Maggie und Townsville "Ade" gesagt hatten, haben wir den Tag im Paluma Range National Park am "Paradise Waterhole" des Big Crystal Creek verbracht und im kristallklaren Wasser mit Fischen geschnorchelt!
Hat mich irgendwie ein klein bisschen an unsere Tage am Königssee erinnert ;)

meine kleine Wasserratte :)



An diesem Tag haben wir dann auch wiedermal einen winzigen Farmerstand an der Straße mit Gemüse und Obst aus eigenem Anbau entdeckt! 
Diejenigen, die mich kennen, können sich nur allzu gut vorstellen, wie sehr ich mich immer wieder darüber freue auf so etwas zu stoßen und wieder ein "Stückchen Heimat" hier in Australien zu haben.
Die Freude an den kleinen Dingen... :)
Biologische sowie selbstgemachte Produkte sind hier meiner Erfahrung nach nämlich eher eine Seltenheit und aufgrund unseres steten Unterwegsseins können wir auch leider selbst nur selten auf Märkte gehen, um ortsansässige Farmer zu unterstützen...
Besondern angetan sind wir von deren selbstgemachten Chutneys und Relishs! 
Die Besitzerin jedenfalls war eine unglaublich liebe ältere Dame, die uns sogleich ihr gesamtes Anbauareal mit all den verschiedenen Obst- und Gemüsebäumen gezeigt hat, von Bananen über Avocados, Zitronen, Mandarinen, Zucchini und vieles mehr.
Kaum zu glauben, wie viele verschiedene Bäume diese Frau vor rund 30 Jahren mit eigenen Händen eingepflanzt hat, um sich gewisserweise selbst versorgen zu können! Definitiv beeindruckend, in meinen Augen :)


Einige Zwischenstopps später...

Ausblick auf Hinchinbrook Island

Cardwell





































...erreichten wir dann auch schließlich Mission Beach, einen Ort, der es uns wieder einmal so sehr angetan hatte, dass wir fast eine komplette Woche dort verbracht und Flos Geburtstag gefeiert haben!
Mission Beach ist auch deshalb ein so besonderer Ort, da sich der Regenwald bis zum Korallenmeer erstreckt und so ein einmaliges landschaftliches Bild ergibt.

Hier hat Flo nicht nur seinen ersten Fisch gefangen (ja, jetzt erst hat sich unsere Angel bezahlt gemacht), einen Flathead - eine äußerst schmackhafte australische Fischart ;) - Mission Beach war auch der erste Ort, an dem sich eine Familie durch uns belästigt gefühlt hat. Allerdings nicht aufgrund dessen, dass wir uns unangemessen verhalten hätten, d.h. Müll liegen lassen oder zu laut gewesen wären, sondern einfach aufgrund dessen, da unser Auto mehrere Tage hintereinander auf einem öffentlichen Parkplatz gegenüber deren Haus stand... Nachvollziehbar für uns, also haben wir Mission Beach tags darauf verlassen.
Alles in allem mussten wir feststellen, dass es in Queensland nicht gerade einfacher geworden ist, im Auto zu übernachten, ohne für einen Campingplatz oder einen Caravan Park zu bezahlen. An Stränden sowie an öffentlichen Plätzen stehen meistens deutliche Verbotsschilder, was zum Teil wohl auch auf das Verhalten der backpacker zurückzuführen ist, sodass wir schon unsere ganz eigenen Strategien entwickelt haben. Das unauffällige Aussehen unseres Nimbi ist definitiv ein Pluspunkt! Unser Plan sieht daher meistens vor, einen guten öffentlichen Ort für morgens sowie tagsüber auszumachen, an dem man sein "Campingleben" ungestört leben kann (und das kann man in Australien wirklich an vielen Orten, wie ihr bereits wisst), während hingegen wir nach Einbruch der Dunkelheit kurz vor Schlafenszeit möglichst unauffällig in eine abgelegene Seitenstraße fahren, um dort zu übernachten.
Früh aufstehen hat aber auch definitiv seine schönen Seiten:

Ausblick während der Halbzeitpause - Brasilien : Deutschland



Gerade in diesen Tagen haben wir außerdem bemerkt, dass sich irgendetwas in unseren Plänen ändern muss... 
Das Reisen allein und die ständige Freizeit wird nach einiger Zeit zur Gewohnheit und man braucht schlichtweg einfach wieder etwas zu tun, eine Tätigkeit - eine Verantwortung - eine Pflicht, wovon wir bis dato so herrlich befreit waren. Auf diese Weise fühlt man sich nicht nur wieder tatkräftig und nützlich sondern lernt denke ich seine Freizeit einfach wieder mehr zu schätzen... An diesem Punkt unserer Reise habe ich definitiv erkannt, dass eine gewisse Balance zwischen Arbeit und Freizeit unabdingbar für mich ist!
Sodann war es beschlossene Sache: Wir würden nicht wie geplant aufgrund der günstigen Wetterverhältnisse nach Zentral- bzw. Nordwest-Australien weiterreisen, zumindest nicht sofort,
sondern uns mindestens einen Monat lang hier arbeitstätig aufhalten!
So schwer es vielen von euch in der Klausuren- und Bachelorarbeitsphase oder in der Arbeitswelt wohl fallen mag zu verstehen, wieso man der uneingeschränkt Freiheit vom einen auf den anderen Augenblick überdrüssig werden kann, haben wir dennoch genau Selbiges bei uns selbst beobachten können.

ein lauschiges Plätzchen am Wongaling Beach in Mission Beach...
Daher haben wir uns, schließlich in Cairns angekommen, nach einer Arbeitsstelle umgesehen, unsere Lebensläufe bei möglichen Arbeitsstellen verteilt und konnten nach einigen Absagen schließlich doch noch einen Erfolg verzeichnen:
In einem persönlichen Gespräch haben wir uns sodann gegen mindestens sechs weitere Paare/ Einzelpersonen durchgesetzt und konnten schließlich einen "House sitting" Job im angrenzenden Redlynch ergattern :)

Bei dieser Arbeit geht es vornehmlich darum den kompletten August hindurch auf einen Esel, vier Alpakas, drei Hunde und einige Hühner sowie einen Hahn aufzupassen sowie im Büro ein paar Stunden pro Woche Anrufe entgegen zu nehmen, während sich die Familie auf einem Segeltrip in den uns nur zu bekannten Whitsunday Islands befindet!
Währenddessen dürfen wir in deren wirklich riesigem Haus mit hauseigenem Pool wie Zuhause fühlen!
Wenn das keine Arbeit ist, die einem wirklich Spaß machen kann - vor allem mit den ganzen Tieren, die wir bereits kennengelernt haben und wirklich goldig sind :)
Mein Favorit ist definitiv der weiße Esel, der einem wie ein Hund auf Schritt und Tritt folgt, sobald man "donkey donkey donkey" ruft, während hingegen Flo bereits die Henne Lucy in sein Herz geschlossen hat :D

Auf jeden Fall wird der August ein ziemlich aufregender Monat für uns beide werden, zugleich jedoch auch eine willkommene Abwechslung zum steten Reisen im Auto... denn so schön und individuell es wirklich nach wie vor ist, und hunderte von Dollar billiger als jede einzelne Nacht in einem Hostel zu verbringen ;), so gibt es dennoch auch Entbehrungen und negative Aspekte. So freue ich mich z.B. wirklich sehr darauf, endlich wiedermal einen Kühlschrank zu haben, um Lebensmittel wie Käse lagern zu können, eine ungestörte und vor allem warme Dusche nehmen zu können, wann immer ich möchte, jede Menge Platz und auch mal eine Rückzugsmöglichkeit zu haben sowie eine richtige Küche statt des ollen Gaskochers ;), um wiedermal backen sowie gemütlicher kochen und abwaschen zu können.
So ein bisschen Abwechslung schadet uns sicher nicht, wobei ich das Reisen im Auto nach wie vor gegen keine Alternative eintauschen würde! :)

Ich jedenfalls werde euch auf dem Laufenden halten, was die kommende Zeit als "House sitter" betrifft und euch einen Einblick in das ganz normale alltägliche australische Leben geben ;)

Und zum Abschluss hier noch einige Eindrücke des tropischen Nordens... 


Alltag im tropischen Norden...
Baden im Meer wird hier nur noch selten empfohlen -
dafür sind die Wasserlöcher in Flüssen ziemlich fancy

Zuckerrohr über Zuckerrohr am "Canecutter Way" eingebettet in tropische Vegetation und Bergland,
auf dem Weg nach Cairns

Bananenplantagen

"Patronella Park", ein Schloss direkt an einem Wasserfall,
erbaut von einem spanischen Träumer, das Feuer und Monsun trotzt




...und von Cairns selbst - ein paar schöne Ecken gibts halt doch in jeder Stadt.


Swimmingpool

Cairns Hafen

City Center - schonmal einen doppelten Regenbogen gesehen?
Wobei der Regen in der Trockenzeit maximal ein ganz feines Nieseln ist...


The Esplanade...

...und unser täglicher Campingspot :)


Diese Pelikane haben mindestens eine halbe Stunde lang durchgehend versucht
eine Coladose zu fressen, da (einige?! viele?!) Tiere offensichtlich nicht zwischen Nahrung und
Müll unterscheiden können...
Kein schöner Anblick - vielleicht bringt sowas ja Menschen mal dazu
umzudenken!





Und nun, am Ende meines Eintrags, brennt mir noch etwas auf dem Herzen...für alle meine Herzensmenschen:
Seit geschlagenen zwei Tagen sitze ich nun schon, mit Unterbrechungen, an diesem Eintrag, nur um euch unsere Reise in irgendeiner Hinsicht näher zu bringen!
Damit möchte ich ausdrücken, dass ich mir wirklich bei jedem einzelnen Eintrag unglaublich viel Mühe gebe und mir einfach nur wünsche, dass diese Mühe nicht für die Katz ist! 
Aber das liegt auch ein Stück weit an euch, liebe Leser ;)
Ein riesen Dankeschönherz jedenfalls an alle "treuen Fans", die meinen Blog ununterbrochen verfolgen und sich für das hier einfach mal Zeit nehmen - für euch mache ich das und ihr macht mich glücklich!

Eure Perzlperle



5 Kommentare:

  1. Die Mühe ist auf jeden Fall nicht umsonst, ich freue mich über jeden Eintrag und verfolg eure Reise seit Anfang an mit :)
    Ich war ja selbst mal in Australien und erkenn doch ab und zu Orte, an denen ich auch schon war.
    Einen super Job habt ihr da ja ergattert, klingt auf jeden Fall besser als die sonst üblichen backpacker jobs!
    Liebe Grüße,
    Kirsa

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  2. Hallo Kirsa :)

    Ich freue mich wirklich sehr über deinen Kommentar, dankeschön!
    Toll, dass du meinen Blog immer verfolgst!
    Welche Orte erkennst du denn wieder? Jetzt bin ich neugierig :D

    Ganz liebe Grüße zurück :)

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  3. Liebe Chrissi,
    die Mühe, die du dir mit den Einträgen machst, ist bestimmt nicht umsonst. Ich und meine Oma verfolgen jeden einzelnen davon mit Freude :)
    Ich zitiere Oma: "Hod d'Chrissi scho wieder gschriem? Lebt's no?" :D
    Halt uns weiterhin auf dem Laufenden über eure Erlebnisse <3
    Hab dich lieb und bis bald,
    deine Steffi und Oma ;) :*

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  4. :DD

    Das bedeutet mir so viel Steffilein - danke, dass ich mich auf dich verlassen kann <3
    Bis bald in Skype, ihr beiden! (auch wenns für die Omi ein Hexenwerk ist haha)

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  5. zum Beispiel Cairns mit dem öffentlichen Freibad ;)
    Ich freu mich auf die nächsten Einträge :)

    Kirsa

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